Schlafmedizin
Die Schlafmedizin befasst sich mit der Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Störungen des Schlafes.
Wie häufig sind Schlafstörungen?
20-30 Prozent der Bevölkerung leiden unter Schlafstörungen, wie Ein- oder Durchschlafstörungen oder nicht erholsamen Schlaf. Diese Störungen des Schlafes können zum Teil erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität und kognitive Funktionen wie Konzentrationsfähigkeit und Gedächtnis haben. Die häufigen Atemstörungen im Schlaf können neben erhöhter Unfallgefahr, auch Herz-Kreislauf-Erkrankung wie Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Schlaganfall, Herzinfarkt und viele andere Erkrankungen verursachen oder verschlimmern.
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Welche Beschwerden machen Schlafstörungen?
Erkrankungen des Schlafes können zu einer Vielzahl von Beschwerden führen:
- Ein- und/oder Durchschlafstörungen, nicht erholsamer Schlaf
- Tagesmüdigkeit und/oder Tagesschläfrigkeit
- Konzentrationsstörungen
- Nächtliches Schnarchen, nächtliche Atemaussetzer
- Sprechen oder Schreien im Schlaf, Schlafwandeln
- Bewegungsstörungen im Schlaf, z.B. Beinbewegungen
- Alpträume oder Nachtangst
- Schlaflähmungen, Halluzinationen
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Bei welchen Schlafmedizinischen Krankheitsbildern können wir Ihnen helfen?
- Obstruktives oder zentrales Schlafapnoesyndrom
- Insomnien
- Parasomnien
- Schlafbezogene Bewegungsstörungen (z.B. Syndrom der unruhigen Beine)
- Hypersomnien (krankhaft vermehrter Schlaf (z.B. Narkolepsie)
- Zirkadiane Rhythmusschlafstörungen
- Sekundäre Schlafstörungen bei anderen Erkrankungen oder durch Medikamente
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Mit welchen Untersuchungen können wir bei Ihnen Schlafstörungen feststellen?
Zur Erkennung von Schlaferkrankungen stehen uns folgende diagnostische Verfahren zur Verfügung:
- Fragebögen zu Schlafgewohnheiten und Tagesschläfrigkeit
- Schlaftagebuch
- Polygraphie
- Polysomnographie
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Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Zur Basistherapie aller Schlafstörungen zählt es, die Voraussetzungen für einen natürlichen Schlaf zu schaffen. Hierfür ist eine konsequente Schlafhygiene erforderlich.
Die weitere Behandlung der Erkrankungen des Schlafes erfordert häufig eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, bei der häufig HNO-Ärzte, Neurologen und Zahnärzte zur Komplettierung von Diagnostik und Therapie hinzugezogen werden.
Ausgewählte Therapiemaßnahmen bei der obstruktiven Schlafapnoe sind zum Beispiel:
- I: Nächtliche Überdrucktherapie
- II: Rückenlageverhinderung/Lagetraining
- III: Unterkieferprotrusionsschienen
- IV: Operative HNO-ärztliche Verfahren
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Was bedeutet Schlafhygiene?
Folgende Regeln sollten bei gestörten Schlaf grundsätzlich eingehalten werden:
- 1. Regelmässige Bettzeiten, immer gleiche Aufstehzeit, egal wie der Schlaf war, erst bei Schlafdruck abends ins Bett gehen.
- 2. Ausreichende Schlafzeit: Männer ca. 7 Stunden, Frauen ca. 8 Stunden, nicht länger als nötig
- 3. Kein Schlaf tagsüber (Mittagsschlaf)
- 4. Leise, kühle (18°C) und dunkle Schlafumgebung, angenehme Matraze
- 5. Nicht zu spät und zu viel Essen, nicht hungrig ins Bett gehen
- 6. Kein Nikotin nach 18 Uhr, kein Koffein, kein Alkohol und kein schwarzer Tee nach 16 Uhr
- 7. Regelmässige körperliche Aktivität.
- 8. Das Bett ist nur zum Schlafen da! Kein Essen, Trinken, Spielen, Arbeiten oder Fernsehen im Schlafzimmer oder Bett.
- 9. Nach 10 Minuten Wachliegen im Bett muss das Bett verlassen werden, es sollte einer ruhigen, angenehmen Tätigkeit nachgegangen werden, bei Schlafdruck erneuter Schlafversuch (kein langes Wachliegen im Bett)
- 10. Schlafrituale können hilfreich sein (Z.b. eine Tasse Tee vorm Schlafen)
- 11. Kinder sollten nicht dauerhaft im Bett der Eltern schlafen
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